Chronik der Alten Burg Longuich

Der Burgherr Helmut Mertes mit Gefolge - Der Burgherr Helmut Mertes mit Gefolge -

Die Burgfamilie Mertes bewohnte 6 Generationen die Alte Burg Longuich.
Sie ist im Besitz vom größten Teil des Burgareals mit Ritterstube, Burgkeller, Rittersaal und Turm.
Seit der Sekularisation im Jahre 1812 behütete die Familie das Kulturgut "Alte Burg".
Landwirtschaft und Viehhaltung fanden Platz und die große Weinbautradition der Adligen seit 600 Jahren wurde weitergeführt.
Unsere Generation ist seit Jahren daran, die gemauerte Geschichte der Alten Burg freizulegen, um für Land und Leut die Vergangenheit des Mittelalters zu bewahren.

Rittersaal- Rittersaal der Alten Burg Longuich -

 

Alte Burg zu Longuich

1360

Erstmals als Sitz der Familie Plate von Longuich urkundlich erwähnt.
 

Plate von Longuich

 

von Benzerath

 

von Geispitzheim

 

Ludolph von Bitburg

 

Abtei St. Maximin

 

Longuich

1496

Bereits im 15. Jahrhundert galt die Burg als baufällig.
Erzbischof und Kurfürst Johann II zu Trier gestattete Gerhard Plate zu Longuich sein Burghaus aufzurüsten mit Erkern, Umlauf und Befestigungsanlagen zu versehen.
Die Burg wurde im spätgotischen Stil aufgerüstet und erhilt somit ihre heutige Gestalt.
 

1537

Das Rittergeschlecht der Plate von Longuich wird weitergeführt durch die Familie
- von Benzerath
- von Geispitzheim
- Laudolph von Bitburg
- Merl von Retenich
...und andere
 

1666

Teilung der Alten Burg zu Longuich am 9. März 1666 vor dem Rittergericht.
Durch das jahrelange Nebeneinander mehrerer Adligen ist es zu Streitigkeiten gekommen.
 

1694

Abt Alexander verleiht Johann Adam von Retenich das Kelterrecht.
Nur bedeutende Weinorte oder Geschlechter erhielten in der Zeit der Grundherrschaft das Recht eine eigene Kelter aufzubauen.
Noch heute erinnert der Kelterstein im Burggarten an dieses große Privileg.
 

18. Jhd.

Übergang des Besitzes an die Abtei St. Maximin zu Trier, durch die letzte Freifrau von Geispitzheim.
 

1790

Die Abtei St. Maximin, welche die Burg kurzzeitig im Besitz hatte, ließ die oberen Geschoße, die vier aus Stein gebauten Wachtürme, sowie Teile des Großen zur Mosel weisenden Turms abwerfen.
 

1802

- Sekularisation -
Durch Napoleon wurden ab 1802 alle Klöster aufgelöst, des Besitzes und Gerichtsbarkeit enteignet.
 

1812

Im Jahre 1812 erwarb unsere Familie Mertes die Alte Burg Longuich im geteilten Zustand.
 

1976

Umbau des historischen Burgkellers zur Weinschänke. Der Keller diente bis zum Jahre 1956 als Faßlager für unsere Weine.
 

1980 bis
1987

Wiederherstellung der Ritterstube und Restaurierung des großen Rittersaals im Burgturm.
 

1996

Erneuerung des Burgdaches - Erhaltung des vorhandenen Gebälks - Auswechseln der Schiefer am Dach - Konservierung der Aussenfassade.
 

2002 bis
2005

Unsere Familie Mertes erwarb das Gesindehaus der Burg Longuich, das bis dahin wohnlich und weinbaulich genutzt wurde.
Teilabriß, Wiederaufbau und große Restaurierung und Sanierungsmaßnahmen erfolgten.
Am 03.03. anno 2005:
Burg Longuich wird bereichert durch eine feine Landküche.
Eröffnung der Schlemmer-Stube / Wein-Cabinet.
Im Obergeschoß entstanden: die Junkerstube, die Mägdekammer und das Burgfräuleingemach.
Longuicher Burg: Beispiel für gute private Denkmalpflege.
Sieger im Wettbewerb der schönsten Fassade 2004

 

Zeugen der Vergangenheit

An das Rittergeschlecht der Platt zu Longuich erinnert heute noch ein Grabstein am Turm der Pfarrkirche.

Die Grabplatte zeigt den letzten des Geschlechts Gerhard Platt, der 1496 das Zeitliche segnete.

Die Inschrift deutet:

Hier ruht Gerhard Plate von Longuich, mutig in den Waffen, von ausgezeichneter Tugendhaftigkeit, aufgestiegen zu den Gestirnen 1496 an dem Tage, an dem er hinüberging in den Himmel.


(Gerhard Plate zu Longuich)

Nach Gerhards Tod kam die Burg an die Familie von Benzerath. Die auch zum Landadel zählende Dorothe von Benzerath, "Das Eulchen" genannt, deren Grabmal eingelassen in der Longuicher Kirchhofsmauer steht, wurde wegen ihrer kleinen verwachsenen Gestalt 1593 beinahe ein Opfer des Hexenwahns.

Dunkle Tage erlebte Longuich zu dieser Zeit. Über ein Drittel der Bevölkerung wurde nach furchtbaren Foltern und Verhören auf der "Maiwies" nahe der Mosel durch Feuer vom Leben zum Tode gestraft.
Habgier und Wahn der Gerichtsherren dominierte.


("Longuichs Eulchen")
   

Auszüge aus alten Schriftrollen

Vorbei die Zeit der Rittersleut,
was würd ich dafür geben,
bei Speis Spiel und Geselligkeit
dies alles zu erleben.

Jedoch die Ritterzeit in Longuich neu entstand,
als Burgherr Helmut's holde Maid zum Rittermahl sich wandt!